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Ein Jahr DaWanda Shop

Fast auf den Tag genau vor einem Jahr, am 30. November 2016 habe ich auf DaWanda meinen kleinen Shop eröffnet.

Eine gute Gelegenheit dieses Jahr Revue passieren zu lassen:

 

Auf Märkten wurde ich im Laufe der Zeit immer öfter gefragt, ob es meine Sachen auch online gäbe.

Irgendwann denkt man dann tatsächlich darüber nach, denn steter Tropfen höhlt ja bekanntlich den Stein.

Von diesem ersten Gedanken bis zur tatsächlichen Eröffnung meines kleinen Shops vergingen dann aber nochmal fast zwei Jahre.

In dieser Zeit recherchierte ich viel im Internet, schaute mir andere web Shops an…

und je mehr Infos ich gesammelt hatte, umso unsicherer wurde ich.

 

Der Satz bei DaWanda „Eröffne deinen eigenen Shop in nur wenigen Minuten“ klingt ja durchaus verlockend, aber bei genauerer Betrachtung sind da doch einige Hürden zu nehmen und die erledigt man nicht mal eben im Vorbeigehen.

Rechtlich abgesicherte AGB´s, Verpackungslizenz, bezahlbare Kartons, einigermaßen passable Produktfotos, ansprechende Produktbeschreibungen… von alle dem hatte ich keine Ahnung.

Alles was ich wusste, dass auf den Märkten meine Sachen gerne gekauft wurden, aber würde das auch online der Fall sein. Würde sich der ganze Aufwand lohnen oder zahlt man am Ende noch drauf (tut man anfangs ja eh schon kräftig).

Ich wollte deshalb da auf keinen Fall einfach so hineinstolpern wie in meinen ersten Markt…(wenn euch das interessiert, dann schaut mal in "Ja mei Kind willst jetzt Standlfrau werden?" rein)

 

Punkt für Punkt habe ich also alles abgearbeitet und so wurde mein Shop auch nicht, wie ursprünglich geplant, im Sommer eröffnet, sondern erst kurz vor Weihnachten, pünktlich zur Grippewelle.

Das war aber nicht weiter schlimm, denn da das vielgepriesene Weihnachtsgeschäft sowieso ausblieb, konnte ich ganz entspannt im Bett liegen und mich auskurieren.

Tja, ich war auf DaWanda einfach ein völlig unbeschriebenes Blatt und wer kauft schon in einem Shop mit

O Verkäufe, 0 Shop Abonnenten, 0 Bewertungen! Genau, keiner.

 

Eine erste Anfrage und Bestellung scheiterte dann auch noch daran, dass ich anfangs nur Vorkasse und DaWanda Gutschein als Zahlmöglichkeiten hatte.

Ich ließ mich davon aber nicht entmutigen, arbeitete einfach weiter an meinem Shop,

versuchte bessere Fotos hinzubekommen… das Angebot zu erweitern und schön brav

meine Einstellgebühren zu zahlen. Verkaufsprovisionen hatte ich ja noch keine.

 

Ende Januar dann mein erster Verkauf!

Ich saß abends vor dem Fernseher, als mein Handy sich meldete.

Eine nette Nachricht von DaWanda, die mir zu meinem ersten Verkauf gratulierte.

Es war ein kleines Holznamenschildchen für einen kleinen Felix.

Ja, das passte.

Ich war auch glücklich. Es hatte sich jemand nicht von den ganzen Nullen abhalten lassen und tatsächlich bei mir etwas gekauft. Wahnsinn!

 

Dann wieder PAUSE

Im März die nächste mutige Kundin…ein Kulturbeutel aus Wachstuch.

 

Ab April liefen dann plötzlich die Bestellungen für meine

kleinen Schultüten ein, das hatte mich total überrascht. Das ist ja nun gerade auf DaWanda ein hart umkämpftes Feld und ich kleiner Zwerg mittendrin.

Unglaublich…

Die ersten tollen Bewertungen kamen und die Verkäufe wurden mehr…

 

Aus meinem Umfeld kam dann schon mal die Frage, was verdient man denn da jetzt so?

 

Dazu möchte ich folgendes sagen:

 

„Verfilztes & Handgenähtes“ ist mein Hobby und Hobbys kosten Geld, sie bringen keins (vielleicht ändert sich das irgendwann...).

 

Mittlerweile schaffe ich es fast kostendeckend zu arbeiten und das sehe ich schon als Erfolg an.

Reich werde ich also durch den Verkauf meiner Handarbeiten sicher nicht, denn es hat schon einen Grund warum alles aus China kommt. Würde ich allein bei meinen Filzschuhen die Arbeitszeit berechnen, dann würde man sie vielleicht immer noch nett finden, aber sicher nicht mehr kaufen.

Ich messe einfach den Wert meiner Handarbeit an der Liebe, die ich in jedes einzelne Stück hineinstecke und nicht nur an dem, was ich nachher dafür bekomme. Das deckt allenfalls die

Kosten, manchmal nicht einmal das.

 

Eine Kundin fragte neulich mal nach, wie ich es schaffe für diesen, in ihren Augen, zu geringen Geldwert so hochwertige Produkte auch noch so liebevoll verpackt anbieten zu können.

 

Meine Antwort: "Es täte mir halt in der Seele weh, Dinge, in die ich so viel Zeit und Herzblut

hinein gesteckt habe dann einfach so in einen wattierten Umschlag zu stecken und abgesehen davon bereite es mir einfach immer ein großes Vergnügen für meine Kunden schöne Päckchen zu packen. Das gehört für mich einfach dazu."

 

Die Sache mit dem Preis für Handarbeiten haben wir ja schon geklärt.

 

In diesem Sinne starte ich in mein zweites DaWanda Jahr mit gerne noch mehr so netten und liebenswerten Kunden...

und dem Versprechen, dass meine Päckchen weiterhin so liebevoll gepackt

werden und die Preise nur dann steigen, wenn es aus Kostengründen nicht anders geht.

 

Herzlichst Eure

Sabine Kaiser von "Verfilztes & Handgenähtes"

 

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